Wenn die Tür ins Schloss gefallen ist
– was tun, denn man sich ausgesperrt hat?
Manchmal geht es ganz schnell. Eine Unterhaltung mit dem Nachbarn, ein kleiner Windstoß und schon fällt die Tür ins Schloss. Die Schlüssel liegen in der Wohnung und nun ist guter Rat teuer. Ein Schlüsseldienst ist kostenintensiv, was nicht immer ins Haushaltsbudget passt. Empfehlenswert ist es deshalb, erst einmal eigene Maßnahmen zu prüfen.
Mit nachbarschaftlicher Hilfe wieder in die Wohnung kommen
Was die Handwerker vom Schlüsseldienst machen, können die Wohnungsbesitzer auch selbst, wenn sie über gute handwerkliche Fähigkeiten verfügen. Beim Schloss aufbohren geht es darum, die Stifte im Schließzylinder zu zerstören. Im Idealfall benötigt der Wohnungseigentümer nach der Türöffnung nur einen neuen Schließzylinder. Wer nicht genau arbeitet, kann jedoch das gesamte Schloss oder die Tür in Mitleidenschaft ziehen.
Ein Problem existiert bei der Selbsthilfe: Einige Werkzeuge sind erforderlich, um die Wohnungstür wieder aufzubekommen. Hilfe kann der Nachbar leisten. Im Wesentlichen sind das:
• eine elektrische Bohrmaschine
• ein oder mehrere Bohrer
• ein Schlitzschraubendreher
• ein Hammer und ein Körner
Wichtig ist es, den Bohrer gerade zu führen. Die Schließnase des Schlosses darf nicht beschädigt werden. Nach dem Aufbohren lässt sie sich mit einem Schlitzschraubendreher einfach öffnen. Gefahren für den Handwerker entstehen durch die scharfen Metallsplitter. Eine Schutzbrille schützt vor fliegenden Spänen. Zudem werden der Bohrer und das Schloss sehr heiß.
Nicht jedes Schloss lässt sich problemlos aufbohren
Wenn es sich um ein Schloss mit Bohrschutz handelt, lässt es sich nicht ohne Weiteres mit einer Bohrmaschine öffnen. Erkennbar sind die Schließeinrichtungen am SKG-Logo. Die Schlösser bieten einen hohen Schutz vor Einbrüchen, haben jedoch auch Nachteile. Sie erschweren die Notöffnung durch Schlüsseldienste, die Polizei oder den Rettungsdienst. Letztendlich muss jeder Eigentümer selbst abwägen, ob ihm die Sicherheit oder die schnelle Rettung in einer Notlage wichtiger sind. Schlösser mit Bohrschutz bestehen aus gehärtetem Stahl, der nur mit Spezialbohrern bearbeitet werden kann. Die Prozedur ist eine langwierige Arbeit, was Einbrecher abschreckt.
Vor dem Aufbohren eines Schlosses sollten einige Fragen geklärt werden. Dazu gehört die Situation in der Wohnung. Wenn Essen auf dem Herd steht oder Kerzen brennen, können langwierige Selbstversuche gefährlich werden. Hier ist es dringend geboten, den Notruf zu wählen, um die Gefahr schnell zu bannen. Die kostengünstigste Variante ist, dass ein Nachbar einen Zweitschlüssel verwahrt. Dies nutzt allerdings nicht, wenn ein Schlüssel von innen steckt.
Nicht jedes Schloss einfach aufbohren
Das Aufbohren eines Schlosses ist eine effiziente Lösung, um sich wieder Zugang zur Wohnung zu verschaffen, zum Beispiel wenn man den Schlüssel innen stecken gelassen hat. Vor dem Beginn der Arbeit sollten jedoch einige Überlegungen getroffen werden. Eine entscheidende Frage ist, ob der Schlüssel nur in ein Schloss passt. Besonders in Mehrfamilienhäusern gibt es häufig Schließanlagen, bei denen ein Schlüssel den Zugang zu mehreren Gemeinschaftsräumen ebnet.
Wer hier unüberlegt, ein Schloss aufbohrt, bekommt Ärger mit dem Vermieter. Schließlich müssen dann alle anderen Schließanlagen und die Schlüssel der Mieter ausgetauscht werden. Die Kosten trägt der Verursacher. Vor dem Aufbohren des Schlosses können andere Versuche unternommen werden, die Tür wieder zu öffnen. Eine Kreditkarte, ein Draht oder eine PET-Flasche können dabei nützlich sein.
Es gibt viele Wege, um die hohen Kosten eines Schlüsseldienstes zu umgehen.