Haus und Wohnung seniorengerecht gestalten
Die Gesellschaft wird immer älter; durch die Verbesserung der Lebensumstände, bessere medizinische Versorgung und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse werden die Menschen in Europa heute im Durchschnitt ca. 75 Jahre alt. So hat beispielsweise ein heute in Deutschland geborener Junge eine durchschnittliche Lebenserwartung von 76,6 Jahren, ein heute in Deutschland geborenes Mädchen wird im Schnitt 81,8 Jahre alt werden.
Dies ist natürlich eine sehr erfreuliche Entwicklung, doch je älter der Mensch wird, desto häufiger treten Alterserscheinungen auf. So sind Senioren häufig in ihrer Mobilität eingeschränkt und auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. Viele Familien wissen sich da oft nicht mehr zu helfen, und lassen ihre Angehörigen in Altersheime einweisen. Doch es gibt inzwischen viele Möglichkeiten, wie man seine Wohnung oder sein Haus seniorengerecht umbaut.
Für Mobilität sorgen
So kann man beispielsweise herkömmliche Telefone gegen spezielle Telefone mit großen Tasten und einfacher Bedienbarkeit austauschen, damit auch die schlecht sehende Großmutter wieder das Telefon bedienen kann. Genauso gibt es Fernbedienungen mit großen Tasten, sprechende Uhren, Blutdruckmesser und sogar sprechende Waagen für schlecht sehende Senioren. Handwerkliche geschickte Familienmitglieder können außerdem Haltegriffe in Bad oder über dem Bett anbringen, um das Baden/Duschen oder das Aufstehen aus dem Bett zu erleichtern. Hat man Familienangehörige, die auf einen Rollstuhl oder eine Gehhilfe angewiesen sind, so gibt es beispielsweise die Möglichkeit einen Treppenlifter einzubauen.
Ein Treppenlifter, oft auch als Treppenschrägaufzug bezeichnet, bietet in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen die Möglichkeit, auch ohne fremde Hilfe Treppen und Aufgänge zu überwinden. Hierbei gibt es verschiedene Typen dieser Lifte, der Rollstuhl-Plattformlift etwa ist - wie der Name schon sagt - speziell für Personen im Rollstuhl maßgeschneidert. Er wird meist bei Aufgängen vor Gebäuden eingesetzt. Ein Rollstuhl-Plattformlift besteht aus einer leicht mit dem Rollstuhl befahrbaren Plattform, hat Sicherheits- und Abrollbügel und ist so ausgelegt, dass der Rollstuhlfahrer den Lift alleine bedienen kann. Rollstuhlhängelifte sind dafür gedacht, Rollstuhlfahrer mittels eines Gurt und Schienensystems über Treppen und Aufgänge hinwegschweben zu lassen. Diese Art des Rollstuhllifts eignet sich besonders für enge und verwinkelte Treppenhäuser oder als Lift für Kurventreppe.
Die am häufigsten benutzte Variante ist die des Treppen- oder Stehlifts. Diese Variante eignet sich am besten für gehbehinderte Personen, die zwar nicht auf einen Rollstuhl angewiesen sind, aber Treppen nur mehr schwer steigen können. Hier setzt sich die Person auf einen Stuhl, der mit Gurten und speziellen Bügeln vor dem Stürzen bewahrt. Der Stuhl wird dann mittels eines Schienensystems über die Treppen emporgetragen. Der Stehlift unterscheidet sich vom Treppenlift insofern, als dass die Person nicht auf einem Stuhl sitzt, sondern auf einer Plattform steht. Auch beim Stehlift gibt es Sicherheitseinrichtungen wie Bügel und Haltegriffe. Auch hier kann der Nutzer den Lift komplett selbständig bedienen, meist mittels einer Fernbedienung, die sich durch einfache Nutzbarkeit und extragroße Tasten auszeichnet.
Da die Anschaffungskosten für einen nagelneuen Treppenlifter meist eher hoch sind, bieten inzwischen viele Anbieter auch gebrauchte Treppenlifte zum Verkauf an. Zuvor werden natürlich die stark beanspruchten Teile ausgetauscht oder erneuert. Hier kann man sich als geschickter Handwerker viel Geld sparen, wenn man den Lift selber einbaut, jedoch sollte man einen Treppenlift vor der ersten Nutzung durch einen Fachmann abnehmen lassen, immerhin befördert er eine Person und kann bei unsachgemäßem Einbau Unfälle auslösen.